Das Minto Prinzip,auch als Minto Pyramide bekannt, ist ein Prinzip, um Zuhörer.innen oder Leser:innen besser abzuholen, indem die Präsentation oder Vortrag sinnvoller und schnell durchschaubarer gliedert wird. Der klassische Vortrag ist oft so aufgebaut, dass erst alle Argumente gezeigt werden, bis die eigentliche Kernaussage genannt wird. Der Aufbau folgt der Logik: Einleitung - Argumente - Schlussfolgerung. Dies ist für wissenschaftliche Arbeiten absolut geeignet, da dort der Weg zur Schlussfolgerung am wichtigsten ist. Bei einem Pitch oder auch bei einem Blog-Artikel ist hingegen die Schlussfolgerung das eigentlich Wichtige. Aus diesem Grund wird im Minto Prinzip die Argumentation von hinten aufgebaut. Wir beginnen also mit einer Einleitung, kommen dann sofort zur Schlussfolgerung und erklären diese dann mit den Argumenten.

Vorteile des Minto Prinzips

Da der Zuhörer:in oder die Leser:in schon am Anfang die Kernaussage kennt, können alle Argumente besser verfolgt und in Kontext gesetzt werden, um die Stichhaltigkeit zu prüfen. Durch diese hierarchische Gliederung kann die Kernaussage besser untermauert werden und die Informationen bleiben besser im Kopf.

Aufteilung der Begründungen

Die einzelnen Begründungen sollten dabei alles unabhängige Aussagen sein. Dies bedeutet, dass sie auch einzeln betrachtet selbständig stehen können. Dabei sollte es nicht mehr als 3-5 Begründungen geben, da durch die höhere Komplexität die Gefahr besteht, die Leser:innen zu verlieren. Die Begründungen folgen dabei dem sogenannten GÜTE-Prinzip:

G – Gleichartig: Die einzelnen Argumente sollten von einer Art sein. Es können verschiedene Regionen, Kundengruppen oder Projektbausteine sein.

Ü – Überschneidungsfrei: Die einzelnen Argumente überlappen sich nicht, sondern sind klar abgegrenzt.

T – Treffend: Hier geht es klar um faktenbasierte Aussagen, die kurz und prägnant formuliert sind.

E – Erschöpfend: Alle wesentlichen Argumente sind erfasst und benannt.

Bei Bedarf können diese Begründungen auch wieder hierarchisch vertieft werden. Durch diese klare Trennung der Begründungen ist es auch einfacher im Gespräch oder in der Diskussion gezielt auf einzelne Argumente einzugehen und zu vertiefen.

Fazit

Ich finde, dass diese Struktur wunderbar für Vorträge oder kleine Artikel oder E-Mails geeignet ist, da die Empfänger:in schon gleich weiß, um was es geht und dies einordnen kann. Also zusammengefasst:

  • Mit dem ersten Satz bzw. ersten Folie ist schon alles wichtige gesagt
  • maximal 3-5 Begründungen
  • bei Bedarf in die einzelnen Begründungen tiefer einsteigen

Die Minto Pyramide ist aber keine Lösung für alles. Abhängig von den Zuhörern sollte man entscheiden, ob diese Art die richtige ist. z.B. wenn schon klar ist, dass die Kernaussage auf Ablehnung trifft, sollte der klassische Weg gegangen werden, um den Zuhörer:in vorzubereiten.